Seit vielen Jahren bereits, viel zu lange nach Auffassung vieler Niederkrüchtener, wird in unserer Gemeinde über den richtigen Weg zur Sicherstellung eines ganzjährigen Schwimmangebotes für Groß und Klein diskutiert.
Warum ging es bisher so schleppend?
Die Initiative der Bürger ist jedem Kommunalpolitiker und der Verwaltung wichtig. Politiker haben den Eid auf das Wohlergehen der gesamten Gemeinde und aller Bürger geleistet. Damit sind Abwägungen unausweichlich. Das haben die Ratsmitglieder getan. Und im Sinne aller Bürger gehandelt und sich nicht gegen diese gestellt.
Das Bürgerbegehren hat viele Planungen blockiert. Verträge, deren Inhalte nicht mehr umkehrbar sind, dürfen bis zur finalen Klärung des Bürgerentscheids nicht abgeschlossen werden. Durch die Verzögerungen sind für alle Baumaßnahmen, egal für welche, nicht unerhebliche Kostensteigerungen zu erwarten. Bürgerentscheide verursachen für die Gemeinde eine nicht unerhebliche Menge an Kosten.
Ein Interkommunales Hallen- und Freibad zusammen mit der Burggemeinde Brüggen: unser “Schwalmbad” wie wir es nennen
Das Schwalmbad, wie wir es nennen, soll ein modernes und NRW-weites Pilotprojekt werden. Als kombiniertes Frei- und Hallenbad, in interkommunaler Zusammenarbeit mit unserer Nachbargemeinde Brüggen, stellt es eine bereits mittelfristige kostengünstige Alternative zu der vorhandenen Situation dar. Die, umfangreichen Sanierungen des Freibades und der für das Schulschwimmen notwendige Neubau des Hallenbades in Elmpt, würde unsern Haushalt, nach Aussage unserer Kämmerin, deutlich überfordern.
Allen an einer Lösung Interessierten ist bewusst: ein Schwimmbad, egal in welcher Form, kann in der Regel niemals kostendeckend betrieben werden.
Warum also so ein Engagement seitens der Verwaltungen und der Mitglieder der Räte in Niederkrüchten und Brüggen für die im November 2021 vom Rat verabschiedete Lösung?
Niederkrüchten ist eine wachsende Gemeinde, insbesondere in den kommenden Jahren werden viele junge Familien nach Niederkrüchten und Brüggen ziehen.
Was würden sie vorfinden? Ein Bad für alle Generationen: eine für Jung und Alt, Kinder, für Jugendliche und Senioren attraktive, ganzjährige Schwimm- und Freizeitmöglichkeit inmitten unserer Natur. Eine Lösung, die die Bedürfnisse aller Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt. Während die ganz Mutigen sich auf die Sprunganlage trauen, freuen sich die anderen über die großzügige Rutsche. Und die Liebhaber des Freiluftvergnügens tauchen ab in das Außenbecken und nutzen die Liegewiese. Diese Lösung macht das Schulschwimmen wieder ganzjährig möglich, und hat zudem das Vereinsleben in Niederkrüchten weiter belebt. Insbesondere mit Hilfe der DLRG lernen unsere Kinder insbesondere auch im Winter Schwimmen, damit sie dann im Sommer gefahrlos im angeschlossenen Freibad herumtoben können, und auch zuschauen, wie Schwimmsportler ihre Bahnen ziehen.
Eine Lösung, in welcher Großeltern aktiv im Rahmen der Gesundheitsprävention durch ganzjähriges Schwimmen im Bad sind, oder sich durch Reha-Sport wieder fit machen. Junge Familien können ihren Nachwuchs bereits beim Baby-Schwimmen auch bei kühlerem Wetter mit dem Nass vertraut machen.
Und durch eine attraktive, am Bad gelegene Gastronomie weiß die Familie ihre Kinder auch tagsüber gut versorgt.
Das ist die eine Seite der Medaille. Was steht auf der anderen?
Die Kosten und Konsequenzen für die Gemeinde und die Bürger.
Wie gesagt: Ein Schwimmbad trägt sich nicht von alleine, will man keine horrenden Eintrittspreise nehmen, was sich in einer sozial ausgerichteten Gemeinde wie Niederkrüchten von selber verbietet.
Aber: als erstes interkommunales Bad in NRW bekommt das Projekt Fördermittel vom Land. Nur ein Bad als interkommunale Lösung gibt uns die Möglichkeit, all das anzubieten, was weiter oben beschrieben ist.
Durch den gemeinschaftlichen Betrieb des Bades zusammen mit Brüggen über eine Betreibergesellschaft ergeben sich steuerliche Vorteile mit Blick auf Investitionen und die jährlichen Verluste. Die Kosten werden zudem von zwei Kommunen getragen und damit geteilt. Und für den Haushalt der Gemeinde bedeutet das: Kalkulierbare Kosten und Aufwendungen für die nächsten Jahre und damit finanzieller Freiraum für weitere Investitionen in unsere Gemeinde.
Für uns Bürger heißt das, nicht nur ein schönes Bad, sondern auch keine Erhöhung der Grundsteuer, was bei jeder anderen Lösung der Fall sein müsste sowie keine übermäßigen neuen Schulden.
In der heutigen Zeit können derartige Entscheidungen nicht ohne den Blick auf die Nachhaltigkeit einer derartigen Lösung getroffen werden. Was wäre hier unter anderem anzuführen:
Die Planung sieht alle dafür aktuelle und moderne Standards, sowie Zertifikate vor. Eine Entlastung unserer Seen. Wir bewahren unsere Natur, die wir so sehr schätzen.
Aus vier macht eins. Durch die Zusammenlegung von vier Bädern in Niederkrüchten und Brüggen schaffen wir Freiraum zur anderweitigen Nutzung, ohne weitere Flächen zu versiegeln. Denn durch einen nachhaltigen Strukturwandel und durch Umwandlung auf einer ehemaligen Industriebrache verhindern wir auch die Versiegelung weiterer landwirtschaftlicher Flächen. Gleichzeitig wird durch mit öffentlichen Mitteln geförderte Altlastenuntersuchungen die Sicherheit der Nutzer des Bades und der Freiflächen sowie der angrenzenden öffentlichen und gastronomischen Infrastruktur geschützt.
Freuen Sie sich auf ein unbeschwertes, ganzjähriges Bade- und Freizeitvergnügen.
Sie haben Fragen?
Gerne beantworten wir diese unter info@fdp-niederkruechten.de
Ein Beitrag unseres Fraktionsvorsitzenden Lars Gumbel